Chronik

Bereits im Jahr 1874 einigten sich Männer aus den Gemeinden Holzhausen und Vachendorf auf die Gründung einer gemeinsamen Feuerwehr. Die Einigkeit währte jedoch nicht lange, denn drei Jahre später spalteten sich die Holzhausener ab und gründeten eine eigene Wehr.

Am 12.03.1877 im Gasthaus zu Rumgraben traten 46 Mann der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr Holzhausen bei. Das ist eine stattliche Anzahl, verglichen mit den Mitgliedern heute - annähernd gleich! Die Funktionen waren zur damaligen Zeit aber teilweise doch anders: Zum Verwaltungsrat der Wehr gehörten der Vostand, der Kommandant, der Adjutant, der Kassier und der Schriftführer. Ebenfalls zu den Chargierten zählten der Signalist, der Zeugwart und die Rottenführer der Spritzen-, Steiger- und Rettungsmannschaft.

Die weitere Historie sei hier stichpunktartig aufgeführt:

• Gründungsjubiläum zum 25-jährigen Bestehen im Jahr 1902. Hierzu wurde eigens eine rote Seitenstandarte für den Preis von 90 Mark beschafft.
• Brand eines Bauernhofes im Jahr 1911. Das Kassenbuch der Gemeinde Holzhausen berichtet von einer Ausgabe über 33,22 Mark für Bier für die Ortsfeuerwehr beim Brand Eckart Josef.
• Verspätetes 50-jähriges Gründungsfest am 29.07.1928. Anschaffung einer neuen Fahne zum Preis von 551,30 Mark.
• Umstellungsneuwahl im Zuge der Gleichschaltung im Dritten Reich am 14.01.1934. Dabei konnte nur noch der Vorstand gewählt werden, der Kommandant wurde durch die Bezirksvertreter vorgeschlagen und vom Landesbranddirektor bestätigt. Später wurden die Feuerwehren umbenannt in "Feuerlöschpolizei", was jedoch örtlich häufig ignoriert worden war.
• Anschaffung einer Einheitskraftspritze Robel 8 im Jahr 1942, die bis in die 1960er Jahre im Dienst stand.

Historische Spritzen

• Der Irrsinn des Zweiten Weltkriegs forderte 15 gefallene und vermisste Kameraden aus dem Verein.
• In den 1950er Jahren zog anfangs ein 15 PS starker Kramer-Schlepper den Tragkraftspritzenanhänger mit der
  Robel. Der Kramer wurde nach wenigen Jahren durch einen Unimog der Gemeinde Holzhausen ersetzt.
• 1961 erhielt die Feuerwehr eine neue Magirus Tragkraftspritze TS 8/8.
• Im Jahr 1968 baute man ein für damalige Verhältnisse modernes Gerätehaus an der Vachendorfer Straße mit zwei Stellplätzen, Schlauchturm, Sanitär- und Aufenthaltsräumen. Das Gebäude löste die beiden Spritzenhäuser in Holzhausen und Bernhaupten ab.
• Das erste richtige Feuerwehrfahrzeug stammt aus dem Jahr 1970, es war ein Ford Transit TSF. Dieses Fahrzeug wurde bereits mit Funk und Atemschutzgeräten bestückt.
• 1977 feierte man das 100-jährige Gründungsjubiläum, wofür die mittlerweile 49 Jahre alte Fahne renoviert worden war.
• Das TSF wurde im Jahr 1980 durch ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 ersetzt. Es handelte sich um einen Mercedes-Benz LP 608 mit einem Aufbau der Fa. Bachert.
• 1986 beschaffte sich der Verein aus Eigenmitteln einen gebrauchten Ford Transit als Mehrzweckfahrzeug, der später mit Spreizer, Schneidgerät und einer Schaumlöschanlage für technische Einsätze aufgerüstet wurde.
• Die Feier zum 110-jährigen Gründungsfest fand am 25./26.07.1987 statt. Der Festgottesdienst fand wegen des strömenden Regens noch im Zelt statt, der Festzug führte wegen des dann aufklarenden Himmels aber den geplanten Weg durch Holzhausen.
• Zu Beginn der 1990er Jahre tragen die ersten Frauen in die Wehr ein. Wenngleich diese Entwicklung von wenigen mit Bedenken begleitet war, fanden die neuen Mitglieder im Kreise der Holzhausener Wehr aber eine breite Unterstützung.
• Im Jahr 1997 skizzierte man erste Planungen für den Neubau des Gerätehauses an der Kaltenbrunner Straße, vier Jahre später war Baubeginn und 2003 schließlich die feierliche Einweihung.
• 2002 feierte man das 125-jährige Bestehen der Wehr. Diesmal hielt das Wetter, so konnte man dem Festgottesdienst auf dem Hochfeld bei traumhafter Kulisse und überwältigendem Panorama beiwohnen.
• Der alte Ford Transit konnte endlich, nachdem er bereits mehrere Erhaltungsreparaturen überstehen musste, durch ein neues MZF VW Crafter abgelöst werden.
• 2008 fand in Holzhausen der 23. Kreisjugendfeuerwehrtag mit ca. 800 Teilnehmern und einem spektakulären Rahmenprogramm statt.
• Im Jahr 2011 erhielt die Wehr das lang ersehnte moderne Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 10 Mercedes Ateco 1429 mit Aufbau der Fa. Schlingmann.
• Wegen Platznöten beschloss der Verein, eine Gerätehütte zu bauen. Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinden Bergen und Grabenstätt sowie eigenen Mitteln und vielen hundert Stunden Arbeit der Vereinsmitglieder entsteht derzeit (2018/19) das Gebäude.